Zu meinem heutigen Beitrag hat mich ein Gespräch mit einer Freundin inspiriert. Wir unterhielten uns über das Vorbild-Sein für unsere Kinder. Ein Vorbild zu sein ist eine ordentliche Herausforderung, besonders Kinder identifizieren SOFORT, falls die Haltung und die Handlung nicht übereinstimmen. Im besten Fall hinterfragen sie einen dann, im weniger direkten, vor allem wenn sie noch kleiner sind und die Sprache noch nicht so gut beherrschen, verhalten sie sich in unseren Augen eigenartig. So kann ich zum Beispiel sicher gehen, dass eine Gruppe von Kindern auf meine Anweisung, beim Mittagessen leise zu sprechen, sicher nicht mitspielt, wenn ich selber mit meinen Kollegen nicht leise bin. In meiner pädagogischen Arbeit reflektieren wir häufig gemeinsam im Team unsere Haltung, unser Tun und unser Handeln. Im privaten Bereich mache ich das nicht so häufig. Unser heutiges Gespräch hat mich aber dazu angeregt, auch mal wieder über mein Vorbild meiner Tochter gegenüber nachzudenken. Dabei erkenne ich durchaus kleine und größere „Schnitzer“ in meiner Erziehungsrolle und meinem Vorleben, die mich wieder motivieren, weniger bei anderen hinzuschauen, als bei mir selbst, also vor meiner eigenen Haustüre zu kehren, wie man so schön sagt. Es schadet sicher nicht, auch mal das Kind in derlei Überlegungen einzubeziehen, auch wenn das durchaus Gefahren birgt und man mit eigenen möglichen Persönlichkeitzügen konfrontiert wird, die man an sich vielleicht nicht so gerne mag. Ich glaube aber fest daran, dass mein blinder Fleck, also das, was ich über mich selber nicht weiß, nur durch Spiegelung verkleinert werden kann. Und der authentischste Spiegel, den wir im Leben vorgehalten bekommen, sind unsere Kinder!
