Gegen den Strom

Heute morgen beim Frühstück in der Kindergruppe schmeckte einem Kind der angebissene Apfel nicht mehr. Kurzerhand wollte der Kleine das verbliebene Stückchen unterm Tisch unauffällig entsorgen. Leider hat er nicht mit mir gerechnet 🙂 Ich habe ihm geholfen, das Stück wieder aufzuheben, ein weiterer Versuch seinerseits zum Abchecken meiner Reaktion führte dazu, dass wir das Spiel auch noch ein drittes und viertes Mal spielten. Einfach das Stück am Tisch liegen zu lassen, fand er nicht in Ordnung in diesem Moment. Diese Erlebnisse mit Kindern unter drei Jahren finde ich unglaublich entschleunigend! Kinder lernen, entdecken, trainieren, üben, vieles ist ihnen neu, sie machen unterschiedlichste Erfahrungen und das in ihrem eigenen Tempo. Da kann man noch so auf die Tube drücken, die Kinder geben ganz natürlich die Zeit vor. Ein anderer Junge wollte dann nicht sofort mit in den Garten beim wunderschönen Sonnenschein, er wollte noch fünf Minuten aus dem Fenster schauen, bevor er sich schließlich zum Anziehen entschloss. Es braucht Gelassenheit und Geduld im täglichen Gruppengeschehen, es lehrt mich immer wieder inne zu halten, Gelegenheiten zur individuellen Entwicklung zuzulassen. Für mich wünsche ich mir auch, Dinge in meinem Tempo und zu seiner Zeit zu erledigen oder zu tun. Das entstresst mich ungemein. Und fühlt sich, wie in der Arbeit mit Kindern, richtig an!

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