Eigentlich müssen wir unsere Laufenten vor unseren Hunden schützen. Unser Jack Russell hat zwar schon unangenehme Bekanntschaft mit einem Entenschnabel am Schwanz gemacht, der Jagdinstinkt des Tieres ist und bleibt aber vorhanden und meine Hand würde ich nicht ins Feuer legen dafür, dass der Hund bei günstiger Gelegenheit niemals zupacken würde. Nun ist unser größenwahnsinniger Erpel immer noch scheinbar im hormonellen Ausnahmezustand. Jedes Mal, wenn wir mit den Hunden an ihm vorbeikommen, greift er ungeniert an. Diese Woche stürzte er sich völlig hinterlistig zwischen den Zaunlatten hervor und griff die Wiszlar-Mischlingsdame Nelly eiskalt und völlig angstfrei an. Nelly war, ebenso wie ich, in dem Moment so perplex, dass sie sich einfach zwicken ließ. Dabei würde ein Zuschnappen Nellys unserem wildgewordenen Entenmann gar nicht gut bekommen, er hat immerhin einen sehr schlanken, anmutigen Hals und auch sonst führt er ein für Laufenten typisches, sehr fragiles Dasein ohne Arme, Vorderpfoten oder Flügel. Ich bin jedesmal zutiefst gerührt und besorgt, wenn die Entenmannschaft auf dem Nachhauseweg vor mir hertrabt, selbst kleine Schwellen werden zur gemeinen Stolperfalle… Sehr schade fand ich, dass ich die Szene nicht filmen konnte, ich bin sicher, Nelly und ich hätten die Lacher auf unserer Seite gehabt. Unsere panische Flucht hat den Erpel nur noch mehr angestachelt, er jagte uns buchstäblich bis nach Hause. Ich musste herzhaft lachen, sein Mut aber beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue. Aber vielleicht glaubt er auch nur, dass er auch ein Hund ist!
Ein humorvolles Wochenende!
Christine
