Zum Thema „Haltung“ lohnt es sich in jedem Fall, sich selbst zu reflektieren. Welche Werte liegen meinem Leben zugrunde? Welche Einstellung habe ich zu bestimmten gesellschaftlichen und politischen Themen? Worauf fußt meine Haltung? Gerade am Anfang eines neuen Jahres, wenn alles noch neu, unbeschrieben, weiß, unbefleckt ist, die eigene Haltung zu beobachten. Die Herausforderung für mich ist, als der Haltung auch das passende Verhalten abzuleiten und zu leben. Es ist für mich beispielsweise vollkommen klar, dass ich Ungerechtigkeit nicht mag. Ich habe aber schon in manchen Situationen erlebt, dass ich sprach- und tatenlos Ungerechtigkeit geschehen ließ. Danach fühlte ich mich immer schlecht und merkte, dass ich für meine Überzeugung nicht einstehen konnte, aus welcher Motivation heraus auch immer (z.B. Angst oder Feigheit). Die Tochter meiner Freundin hat in einem Gespräch über ihren veganen Lebensstil erzählt, dass sie sich zum großen Ziel gesetzt hat, Haltung und Verhalten in Einklang zu bringen. Ich versuche nun, es ihr gleich zu tun. Es nutzt nicht viel, eine Meinung zu haben, sich zu echauffieren, sich verbal zu engagieren, aber nicht danach zu handeln. Die Kunst besteht darin, glaube ich, Entscheidungen bewusst zu treffen, im Augenblick, in dem sie gefordert ist, präsent zu sein. Dann gelingt es, die Entscheidung und die dahinterstehende Haltung zu hinterfragen. Fühlt sich gut an für mein Seelenheil! Einen wundervollen Jahresbeginn!
