Ich fühle mich manchmal anders, außerirdisch, nicht zugehörig, wie von einem anderen Planeten. Verstärkt gefühlt habe ich dies in den Zeiten vor meiner Krebs-Operation. Als würde ein Stempel auf meiner Stirn aller Welt offenbaren, dass ich nun auch zu den bedauernswerten Kranken, Verlorenen dazugehöre. Urplötzlich wurde ich vom gesunden, bekannten Planeten verschleppt auf den kranken, unbekannten, ungewissen. Eine Kluft hat sich aufgetan zu den Menschen, die nicht betroffen sind, die an manchen Tagen nur schwer überwunden werden kann. Manchmal ist das einzige erstrebenswerte Ziel, nicht frühzeitig sterben zu müssen, dagegen klingt vieles andere banal und unwichtig. Oute ich mich nach meinem Befinden fragenden Menschen gegenüber, liest man in deren Gesichtern manchmal Entsetzen. Glücklicherweise gibt es aber auch viele andere Gefühlszustände und Wahrnehmungen, oft wechseln diese auch unglaublich schnell. Wenn ich das Aliengefühl spüre, ziehe ich mich gerne für zurück und mache etwas Schönes für mich. Ich merke, dass ich in diesem Gefühlszustand besonders verletzlich und empfindlich bin und meine Seele und mein Herz mir zeigen, dass ich gut auf mich aufpassen darf!

Nicht nur aufpassen darfst – es ist deine Pflicht, auf dich aufzupassen. Es ist dein Leben und es ist dein einziges Leben.
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