Resilienz

Ein Freund von mir bat mich, in Malawi, Afrika eine Vorlesung zum Thema Bindung und Urvertrauen im März 2019 für seine Studenten zu gestalten und vorzutragen. Ich bin im Laufe meiner Vorbereitungen immer tiefer in das Thema Resilienz eingetaucht. Resilienz spielt in meiner täglichen Arbeit eine große Rolle, ist eins der wichtigsten Erziehungsziele unserer Zeit. Die Komplexität der Thematik ist fast unerschöpflich, da so viele verschiedene Faktoren in der Entwicklung eines Menschen eine Rolle spielen z.B. Disposition, Erziehung, Bezugspersonen, Vorbilder, usw. Was genau uns Menschen fähig im Umgang mit allen Lebenslagen und Herausforderungen macht, kann man gar nicht konkret eingrenzen. Für mich erkannt habe ich, dass es sich unfassbar lohnt, die eigene Resilienz und die der nahestehenden Mitmenschen zu fördern, so oft es geht. Das Wie ist ebenso vielfältig wie die Voraussetzungen und Faktoren der Resilienzentwicklung. Die für mich wichtigsten Bausteine, die wir beeinflussen können sind: sich selbst kennenlernen, Zuhören, Ernst nehmen, Gefühle verbalisieren und die Lösungsorientierung! Es gibt aus jeder Situation einen Ausweg, es gibt immer eine Lösung für ein Problem. Wenn es mir gelingt, dies für mich selber zu verinnerlichen und beispielsweise den mir anvertrauten Kindern zu vermitteln, denke ich, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung getan. Inspiration zu diesem Beitrag fand ich, wie oft, auf einem meiner morgendlichen Streifzüge mit den Hunden. Ich betrachtete die unterschiedlichen Bäume auf meiner Wanderung und übertrug die Gedanken zur Resilienz, zur Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit auf unsere so fleißigen und wichtigen Partner im Leben, die Bäume. Sie strecken sich nach der Sonne und dem Licht über ihren Kronen, saugen ihre Nahrung aus dem Boden, der ihnen gleichzeitig Sicherheit und Halt gibt. Eine gesunde, kraftvolle Basis bietet ihnen die Möglichkeit, sicher und stark zu werden. Je stärker die Verankerung von Anfang an, desto gewappneter ist der Baum in stürmischen Zeiten. Dieses Bild kann man auf uns Menschen übertragen. Je fester mein Grund, mein Urvertrauen, meine Basis, desto stabiler stehe ich da in stürmischen Zeiten. Der Baum wächst manchmal schief und krumm oder lässt sein Wachstum vom Sturm beherrschen, er passt sich seiner Umgebung an. Verletzungen kann man in seinem Stamm erkennen, seine Ringe verraten sein Alter. Wir kommen auch nicht unversehrt durch unser Leben, können uns aber anpassen lernen und die gute Nachricht ist, man kann Resilienz üben! Eine unsichere Basis kann durch Unterstützung von Mitmenschen ausgeglichen werden, ein Baum kann angebunden oder durch einen Zaun geschützt werden. Es lohnt sich, Hilfe anzunehmen oder anzubieten. In der Gemeinschaft sind wir alle noch stärker und weniger dem Sturm ausgesetzt als allein! Freundschaften und Kontakte pflegen ist eine gute Voraussetzung!

Einen schönen Tag!

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