Mein Weg zur Hospiz Begleitung

Seit einiger Zeit reifte der Gedanke in mir heran, Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Durch meine eigene Erfahrung mit Krebs und einigen Menschen, die aus meinem engeren Umfeld bereits gegangen sind, rückte das Thema Sterben immer mal wieder ganz nah und forderte mich heraus, auch die Möglichkeit meines eigenen Vergehens ins Leben zu lassen.

Früher gelang es mir meistens, den Tod aus meinem Leben auszuklammern, ihn erfolgreich zu verdrängen. Nur hin und wieder klopfte ein diffuses Angstgefühl und Unverständnis („Es soll wirklich einfach alles vorbei sein??“) an die Bewusstseinstür und erschreckte mich zuweilen, bevor ich schnell wieder einen stabilen Deckel über diese Gedanken und Gefühle stülpen konnte.

Jetzt bin ich in einer Lebensphase angelangt, in der diese Bemühungen nicht mehr die richtige Strategie sind. Ich gehe Probleme und Herausforderungen in meinem Leben fast immer proaktiv an, mir gibt es ein sehr gutes Gefühl, selbst tätig sein zu können und nicht „hilflos ausgeliefert in der Falle sitzen zu müssen“. Also nahm ich auch dieses Thema an, wollte mehr darüber erfahren und reflektiert meine eigene Haltung und Meinung bilden.

Ich fing an, mich mit Literatur zum Thema Sterben auseinandersetzen (beispielsweise „das tibetische Buch vom Leben und Sterben“ Oder „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“) und der Gedanke wuchs, Hospizbegleitung zu versuchen. Ich meldete mich im Grundkurs an, beschloss dabei zu bleiben und…. tadaaaaaaa!!!! Ich begleite aktiv nun Menschen auf ihrer letzten Reise.

Jeden Schritt bis dahin habe ich mir wohl überlegt, immer mit dem Wissen, aussteigen zu können, wenn es sich nicht mehr gut für mich anfühlt. Aber das tut es. Und meine Erlebnisse möchte ich gerne teilen!

Bis zum nächsten Mal

Christine

Kommentar verfassen