Seit Samstag ist es amtlich. Im Rahmen einer würdevollen Feier wurden wir Neuzugänge in der Hospiz Arbeit nach einem guten Dreivierteljahr intensivem Kurs zertifiziert und sind somit fertig mit der Theorie Ausbildung. In der Praxis lernt man, wie im ganzen Leben, wohl nie aus. Sie wird fehlen, die Zeit in der Gruppe. Die Menschen, die…
Unweigerlich führt eine Begleitung früher oder später zum Loslassen und voneinander verabschieden. Mein begleiteter Mensch lag nach ungefähr zwei Wochen bewusster Besuche, Gespräche und Wahrnehmung eines Tages schlafend in seinem Bett. Seine seltenen Atemzüge und das Nicht-Reagieren auf meine Ansprache oder Berührung offenbarte mir, dass unser gemeinsames Stückchen Weg nun ein greifbares Ende haben wird.…
Mit den großen und kleinen Fragen des Lebens zu hadern und aus der Spur des Vertrauens ins Leben zu rutschen, kennt höchstwahrscheinlich jeder Mensch. Gewissensfragen, Moral, Ethik, die Liebe… immer wieder sind wir gefordert, Stellung zu beziehen, im besten Fall in unserem eigenen Sinn! Die Natur ist der beste Ratgeber für mich in herausfordernden Zeiten.…
Es wäre in meiner Wahrnehmung hilfreich und wundervoll, wenn wir für all die Herausforderungen, die uns im Leben begegnen, Anleitungen und Gebrauchsanweisungen sozusagen frei Haus gleich mitgeschickt bekämen… so ist es aber nicht, wie wir alle immer wieder erleben und erfahren. Manchmal schmerzlich, manchmal überraschend, manchmal dankbar oder zur eigenen Freude. Geburt – Leben -Tod,…
In einer Kurseinheit in der Hospizbegleiter Ausbildung durften wir auf fünf verschiedenen Zetteln zu konkreten Fragen (zum Beispiel: welche körperliche Fähigkeit ist mir besonders wichtig oder bei wem fühle ich mich besonders geborgen) unsere ganz persönlichen Antworten aufschreiben. Diese Zettel falteten wir so zusammen, dass sie möglichst identisch aussahen. Nun mussten wir uns einen aussuchen…
Immer wieder stellte sich mein Begleiteter in unseren nächsten Treffen die Frage, was mit ihm los sei und womit er dieses Schicksal verdient hätte. Darauf konnte ich den Menschen natürlich keine befriedigende Antwort geben. Ich konnte aber sachlich und ruhig über die Krankheit sprechen, die sein Leben stark beeinträchtige und Schmerzen verursachte. Er wollte einfach…
Mit meinen Fotos und den neuesten Informationen über den Aufenthaltsort und dem Befinden der Katze überraschte ich beim nächsten Treffen meinen Begleiteten. Die Freude und die Erleichterung darüber, dass die Katze wohlauf und sich darüber hinaus in sehr guten Händen befand, war sehr groß. Wieder verging unsere Zeit mit Geschichten über die gemeinsame Zeit mit…
Das zweite Treffen im Rahmen dieser Begleitung war für mich sehr berührend. Nach einer herzlichen Begrüßung ganz ohne Berührungsangst und sehr großem Gefühl des -Seins durfte ich sehr schnell die Bilder der zwei Katzen meines Begleitetem bewundern. Sie hingen bereits an der Wand, obwohl der Umzug ins neue Heim erst kürzlich erfolgt war. Schnell kristallisierte…
Nicht viel Zeit zog ins Land, dann erhielt ich die nächste Anfrage zu einer weiteren Begleitung. Die Anfragen werden von Koordinatoren verwaltet. Je nach Kapazität, Wohnortnähe und möglichen Erfahrungswerten sortieren diese Koordinatoren die gestellten Anfragen und erkundigen sich dann ihrerseits bei den ehrenamtlichen Hospizbegleitern, die in Frage kommen. Ich wurde also angerufen und entschied, diese…
Ich wurde gebeten, bei einer Begleitung für eine Kollegin einzuspringen, die schon seit ein paar Wochen einen gemeinsamen Weg mit einem sehr alten, kranken Menschen ging. Ich sagte gleich zu, damit ich den Sprung ins kalte, neue Gewässer nicht zu lange hinausschieben würde. Absichtslos und etwas aufgeregt machte ich mich also auf den Weg zu…
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6. Oktober 2020
Rückblickend fühlt es sich an, als hätte mich ein Zug überfahren. Im Januar diesen Jahres habe ich das erste Mal gemerkt, dass etwas in meiner Brust komisch ist, dachte mir aber noch nichts dabei. Im Mai dann doch ein besorgtes Gesicht meiner Gynäkologin nach dem Ultraschall und eine Überweisung zur Mammographie. So richtig Sorgen habe ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemacht, als aber der Radiologe zu einem ernsten Gepräch bat, tröpfelte das erste Mal in mein Bewusstsein, dass ich Krebs haben könnte! Die kommenden Termine bei der Gynäkologin und im Brustzentrum wurden schon alle diskret im Hintergrund für mich gemacht, während ich zuhause versuchte, diese Nachricht bei einem Glas Wein unter meinem Kastanienbaum zu verdauen. Ich fand in diesem Augenblick besonders schwer, meiner 13-jährigen Tochter zu begegnen, hatte sie mich vor der Untersuchung noch gefragt, ob ich Krebs hätte… Ich war nämlich noch meilenweit entfernt, mich als „krebskrank“ nennen zu wollen.
Ich dachte sehr sachlich über meine Situation nach, wägte Möglichkeiten, Wissen und Erfahrungen ab und beschloss dann, diese Lebenserfahrung anzunehmen. Dies heißt für mich, proaktiv und offen umgehen, mich für einen Weg zu entscheiden und vor allem auf Spurensuche gehen, was diese Krankheit bei mir begünstigt hat. Am 4.6.20 wurde ich bereits operiert, das Tumorgewebe entfernt und die Auswertung veranlasst. Nun nehme ich Hormone, um ein Wiederkehren des Tumors zu verhindern.
Auf meiner Reise habe ich viele Menschen kennengelernt, Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln dürfen. Ich schreibe in meinen Beiträgen über die Dinge, die für meine Heilung förderlich waren und sind. Und ich danke allen Menschen, die mich begleitet haben und weiterhin begleiten!